Im Rahmen meiner InDesign-Sprechstunde fragte mich eine InDesign-Anwenderin, warum sie denn nicht die „richtigen“ Anführungszeichen bekommt, wenn sie in InDesign Text eintippt, obwohl sie doch bei der Spracheinstellung und in den Voreinstellungen alles korrekt eingestellt habe?
Das nehme ich mal zum Anlass, auf die drei Punkte einzugehen, die für die Verwendung der passenden Anführungszeichen wichtig sind.
Zuallererst sind da die Voreinstellungen von InDesign zu nennen. Unter »Wörterbuch« kann man festlegen, welche Sprache in InDesign grundsätzlich erst einmal die Grundlage sein soll. Ergänzend kann man auch auswählen, welche Variante von Anführungszeichen man nutzen will.
Kleiner Exkurs: Bei InDesign ist es übrigens so, dass manche Einstelllungen bei den Voreinstellungen nur für das gerade geöffnete Dokument gelten und mit ihm gespeichert werden, andere wiederum dokumentübergreifend, also quasi »immer« für InDesign gelten.
Und hier? Die »Sprache« ist dokumentübergreifend, die Angabe bei den Anführungszeichen gilt nur für die gerade geöffnete Datei. Ob diese Unterteilung sinnvoll ist oder zumindest gekennzeichnet werden sollte, was wo gilt, diskutieren wir gerne an anderer Stelle genauso wie den Bug, dass sich manchmal ohne eigenes Zutun von selbst die Sprache auf Deutsch: 1996 Rechtschreibreform umstellt.
Die hier gemachte Einstellung reicht aber nicht, um wirklich die gewünschten Anführungszeichen zu bekommen, wenn man etwas tippt. Wichtiger ist, welche Sprache in der Zeichen-Palette bzw. im Absatz- oder Zeichenformat eingestellt ist. Die Angabe, die hier gemacht wird, überstimmen quasi die in den Voreinstellungen unter »Wörterbuch«. Hier die Zeichen-Palette:
Idealerweise arbeitet man natürlich mit Zeichen- und Absatzformaten und stellt die richtige Sprache dort ein. Hier das Absatzformat:
Oder im Zeichenformat:
Es folgt jetzt kein Plädoyer für die Verwendung von Absatz- und Zeichenformaten. Außer: Nutzt sie!
Trotz der ganzen Einstellungen kann es passieren, dass immer noch diese Zollzeichen auftauchen, wenn ein Text geschrieben wird.
In der InDesign-Sprechstunde kam die Kollegin dann selber auf die Lösung. Denn es gibt in den Voreinstellungen von InDesign noch einen weiteren Punkt, der zu beachten ist. Bei »Eingabe« muss das Häkchen gesetzt sein bei »Typografische Anführungszeichen verwenden« (der allererste Punkt).
Das ist also die allerwichtigste Einstellung, um überhaupt in InDesign beim Eingeben von Text die passenden Anführungszeichen zu bekommen (Das ist übrigens wieder so eine Voreinstellung, die nur fürs Dokument gilt). Ist dort das Häkchen gesetzt, ist alles andere möglich.
In Deutschland sind diese „Anführungszeichen“ die gebräuchlichsten, erlaubt bzw. genauer: nicht falsch sind aber auch »diese«, die ich gerne benutze.
Ergänzungen, Korrekturen oder sonstige Hinweise gerne an indesign (ät) klute.io
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